Interview mit Phillip Buschhüter

Phillip Buschhüter ist Gründer und Geschäftsführer von 2id8®. Das Unternehmen 2id8® ist spezialisiert auf die Entwicklung von eCommerce- und Webentwicklungen und unterstützt das Projekt #LeichtOnline bei der Erstellung von Prototypen und der Durchführung von Nutzertests. In der Zusammenarbeit mit #LeichtOnline konzentriert sich die Firma erstmals dezidiert auf die Nutzergruppe Menschen mit geistiger Behinderung und Lernbehinderung.

Herr Buschhüter, Sie begleiten das Projekt #LeichtOnline mit Ihrer Firma 2id8® als IT-Dienstleister. Was genau sind Ihre Aufgaben?

Die Firma 2id8® konzipiert und entwickelt Webanwendungen und Onlineshops. Unsere Lösungen sind nutzerzentriert und stellen daher den Nutzer in den Mittelpunkt der Konzeption.

Foto Phillip Buschhüter

Durch User-Research, Fokus-Gruppen und Usability-Tests versuchen wir stets Anwendungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht werden. Im Grunde machen wir bei #LeichtOnline nichts anderes. Wir erstellen Prototypen, Nutzerbefragungen und Usability-Tests, um mehr über die Bedürfnisse der #LeichtOnline-Zielgruppe bei der Verwendung von Online-Anwendungen zu lernen.

In dem Projekt wollen wir herausfinden, wie Internetseiten und Apps leichter gemacht werden können, damit Menschen mit geistiger Behinderung und Lernbehinderung sie besser nutzen und verstehen können. Was interessiert Sie an dem Projekt? Was motiviert Sie mitzumachen?

Viele Schwierigkeiten und Ängste, die wir in unseren Tests und Befragungen erfahren haben, betreffen nicht nur Menschen mit verminderten kognitiven Fähigkeiten. Im Grunde wirkt die #LeichtOnline-Zielgruppe wie ein Verstärker auf die vielen komplexen Funktionen und Inhalte im Netz. Wenn wir Angebote so gestalten können, dass diese für die #LeichtOnline-Zielgruppe leicht zu nutzen sind, dann werden alle von uns davon profitieren. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich bisweilen im Projekt sammeln durfte, möchte ich partout nicht missen und werde sie sicherlich in eigenen Projekten wieder einbringen können.

Das Projekt läuft schon seit 2021. Was haben Sie bisher gelernt? Was ist für Sie neu oder überraschend?

Das fällt mir schwer zu beantworten. Sehr viele Themen haben mich überrascht, weil ich einfach mit der Zielgruppe nicht vertraut war. Bei genauem Hinsehen empfinde ich diese aber als mehr als verständlich. So war es beeindruckend zu verstehen, wie sehr ein Schreib- und Leseverständnis erforderlich ist, um online zu partizipieren. Dass Rechtschreibfehler die Regel und nicht die Ausnahme sind, zeigt wie leistungsfähig Suchtechnologien und Fehlerkorrekturen sein müssen für die #LeichtOnline-Zielgruppe. Auch war ich beeindruckt, wie unsere Zielgruppe Sprachassistenzen nutzt, um ihre eigenen Workarounds zu schaffen. Hier sehe ich ein großes Potenzial für die #LeichtOnline-Zielgruppe.